„Rosa kocht“ beim Nachmittag für pflegende Angehörige

Auf Einladung unserer Beratungsstelle für ältere Menschen und pflegende Angehörige beim Caritasverband für das Dekanat Sigmaringen-Meßkirch e.V. präsentierte die Tübinger Schauspielerin Ida Ott alias Rosa Pfefferle ihr komödiantisches Soloprogramm „Rosa kocht- gschwätzt wird, was auf den Tisch kommt“.

Rund 50 pflegende und ehemals pflegende Angehörige kamen im Brigelhof in Langenhart zusammen und genossen einen unterhaltsamen Nachmittag. Pamela Brecht von der Caritas-Beratungsstelle brachte in ihrer Begrüßung anerkennend zum Ausdruck, wie wertvoll der Dienst der pflegenden Angehörigen ist. Es braucht viel Kraft, Mut und Durchhaltevermögen, ein Familienmitglied zu betreuen und zu pflegen. Der Nachmittag, der für alle Pflegenden einmal jährlich stattfindet, ist eine kleine Auszeit vom kräftezehrenden Pflegealltag. Für den regelmäßigen Austausch mit anderen Betroffenen gibt es monatliche Gesprächsgruppen in Sigmaringen, Meßkirch, Stetten a.k.M. und Gammertingen.

Mit Schürze und Schleife im Haar tritt die Kunstfigur Rosa Pfefferle, „Botschafterin des guten Geschmacks“, auf die Bühne. Sie sei es gewohnt, mit einem Tusch begrüßt zu werden. Da es technische Probleme gibt, bittet sie das Publikum mit einem Augenzwinkern, die Eurovisionsmelodie zu summen, was die pflegenden Angehörigen gerne übernehmen. Und schon ist das Eis gebrochen.

Rosa Pfefferle kocht nicht nur ihr eigenes Süppchen, sondern blickt über den Tellerrand hinaus, bis hin zur Welternährungspolitik. Zunächst bleibt Rosa aber in der Region und glänzt mit ihrem Wissen über die Schwaben und Badener, sowie über den badischen Geniewinkel Meßkirch mit Martin Heidegger, Abraham a Sancta Clara und nicht zuletzt Anita und Alexandra Hofmann. „Was es bei denen wohl zum Mittagessen gibt?“

Das Publikum stimmt Rosa Pfefferle zu, dass der Schwabe, ob Mann oder Frau am Herd, am liebsten Spätzle, Zwiebelrostbraten und Maultäschle mag und kein multifunktionales Gerät braucht, um bodenständige Mahlzeiten auf den Tisch zu bringen. Messerscharf kommentiert und kritisiert sie die Agrarpolitik und die Lebensmittelkonzerne. Zum genmanipulierten Saatgut stellt sie trocken fest: „Unsere Natur ist doch kein Schlamperladen, wo man die Regale reinsortieren muss“. Rosa ist bei der Demo „Wir haben es satt“ anzutreffen und ist auch Mitglied in der Antigeschmacksverstärkerkommission, kurz AGVK. Die kochende Schwäbin spickt ihr Programm außerdem mit kleinen Anekdoten und Witzen, wie dem „Fünf-Gänge-Menü der Schwaben“: vier Viertele und ein Sauerbraten, die herzlich lachen lassen.

Zum Schluss des unterhaltsamen Programmes geht es um die Liebe. Sie gehe bekanntlich durch den Magen. „Essen und Küssen liegen ganz nah beieinander“ beteuert Rosa Pfefferle. Nicht umsonst heiße es „Ich hab´ dich zum Fressen gern“ oder „Ich könnte dich grad vernaschen“. Die pflegenden Angehörigen lassen die (Koch)-Künstlerin nicht ohne Zugabe von der Bühne, die ihnen wiederum wünscht, den Humor im Alltag nicht zu vergessen.

Ida Ott alias Rosa Pfefferle in ihrem Element bei der Darbietung.
Nach oben scrollen